Graureiher (Fischreiher)
Ardea cinerea
Ordnung: Pelecaniformes (Schreitvögel & Pelikane)
Familie: Ardeidae (Reiher)
Hauptmerkmale
Grosser und eher kräftiger Reiher; Oberseite grau, Unterseite weisslich; Hals hell mit schwarzen Längsstreifen auf der Vorderseite.
Verbreitung
In Europa weitverbreiteter Brutvogel, fehlt nur im nördlichen Skandinavien und in Island; seltener und lokaler Brutvogel auch in Nordafrika.
Ausgeprägtes Abwanderungsverhalten nach Abschluss der Brut in alle möglichen Richtungen (deshalb auch ausserhalb des Brutgebietes bis z. B. nach Island gelegentlich zu sehen), im Laufe des Herbstes dann Zug vor allem Richtung Südwest. Nordöstliche Populationen ziehen im Durchschnitt weiter, westliche Populationen teilweise Standvögel. Hauptüberwinterungsgebiete sind der Mittelmeerraum und Mitteleuropa, einzelne ziehen in Afrika noch weiter bis über die Sahara.
Lebensraum
Typischer Lebensraum-Generalist; lebt an praktisch allen Gewässern, die genügend Beute hergeben; auch mitten in Städten an Kanälen und Parkteichen. Nist- und Ruheplatz in Bäumen an etwas geschützeren, ruhigeren Orten, mehr oder weniger nahe an Gewässern.
Fortpflanzung
Brütet in Kolonien, die maximal bis zu einige hundert Paare umfassen können. Diesen Kolonien sind ein Anzugspunkt für weitere koloniebrütende Reiher- und andere Vogelarten. Ankunft am Brutplatz oft früh im Jahr (ab Februar oder gar Januar); das Männchen wählt und besetzt vor der Verpaarung einen Nistplatz. Paarbindung saisonal monogam, beide Partner beteiligen sich am Brutgeschäft.
Nahrung
Normalerweise hauptsächlich Fisch, Nahrung ist aber sehr flexibel und abhängig von der Verfügbarkeit - Amphibien, Kleinsäuger, kleine Vögel, Insekten, Krusten- und Weichtiere etc. passen alle ins Beutespektrum des Graureihers.
Meist still stehend, manchmal langsam schreitend auf der Suche nach Beute, aktivere Jagdtechniken (rennened, fliegend) kommen nur sehr selten zum Einsatz. Jagt sowohl am Ufer, in flachem Wasser als auch an Land (dort vor allem auf Wiesen und frisch gepflügten Äckern).