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Verhalten im Feld

Beobachtungsstrategien

Grundsätzlich kann man zwei Beobachtungsstrategien unterscheiden: "Warten" und "Gehen". Beim Warten verbringt man längere Zeit an einem Ort und wartet ab, welche Arten sich zeigen - beim Gehen versucht man, ein grösseres Gebiet abzudecken und möglichst alle Arten zu finden.
Beide Strategien haben ihre Vor- und Nachteile, und bei beiden besteht natürlich das Risiko, zur "falschen Zeit am falschen Ort" zu sein bzw. einen Vogel (knapp) zu verpassen. Wofür man sich entscheidet, hängt einerseits von der persönlichen Vorliebe und andererseits von der Beschaffenheit des Gebietes ab.
Das Warten hat insgesamt den Vorteil, dass Beobachtungen aus näherer Distanz möglich sind, weil sich der Vogel an den Beobachter gewöhnt oder ihn übersieht. Dennoch kann es sich, gerade in Gebieten mit verschiedenen Habitaten lohnen, etwas umherzugehen - dadurch werden zwar meist die Beobachtungen weniger "intensiv", dafür die Artenliste länger.
Natürlich kann man die Strategien auch mischen und einfach an einigen vielversprechenden Orten jeweils eine Weile warten.

Verhaltensregeln

Wer Vögel beobachtet, verbringt viel Zeit in der Natur. Der verantwortungsvolle Beobachter ist sich dabei zweier Dinge bewusst: Erstens ist man verpflichtet, sich rücksichtsvoll zu verhalten und die Natur zu erhalten, damit sich auch andere Beobachter und kommende Generationen daran erfreuen können. Zweitens ist man oft auch ein "Aushängeschild" für eine oder mehrere Gruppierungen (z. B. Naturschützer, Ornithologen, Tierfotografen) und kann den gemeinsamen Interessen dieser Gruppierungen durch individuelles Fehlverhalten schaden. Zudem bringt korrektes Verhalten im Feld oft auch schönere Beobachtungen ein.
Deshalb ist es wichtig, sich an einige einleuchtende Regeln zu halten, die hier kurz aufgelistet sind.

  • Die allerwichtigste Regel: Das Wohl der Vögel kommt vor den Interessen des Beobachters, seien diese nun wissenschaftlicher oder privater Natur. Vor allem (aber nicht nur!) auf gefährdete und brütende Arten sollte man Rücksicht nehmen.
  • Die Regeln und Gesetzte sind stets einzuhalten (z. B. Wege in einem Naturschutzgebiet nicht verlassen), andere Leute auf allfälliges Fehlverhalten hinzuweisen.
  • Locken von Vögeln mit Klangattrappen sollte sparsam und verantwortungsvoll eingesetzt werden, nur bei wenig empfindlichen Arten oder zur Bestandesaufnahme schwer auffindbarer Arten.
  • Viele Vogelarten sind im Winter (oder einige auch am Brutplatz) wesentlich zutraulicher als sonst. Dennoch sollte man den Tieren dann nicht "nachstellen", die kürzere Fluchtdistanz ist meist mit den knappen winterlichen Energiereserven begründet und die Vögel geraten bei Annäherung trotzdem in Stess.
  • Lautes Sprechen und hastige Bewegungen sind beim Beobachten zu unterlassen, denn die meisten Vögel haben einen guten Seh- und Hörsinn! In Beobachtungshütten sollte man keinesfalls Hände, Feldstecher oder ähnliches aus dem Sehschlitz halten - die Vögel danken es mit kürzeren Beobachtungsdistanzen.
  • Oftmals gewöhnen sich Vögel schnell an Beobachter. Wer eine Weile still an Ort bleibt oder sich ganz vorsichtig nähert, kann oft ohne zu stören wunderschöne, hautnahe Beobachtungen machen.